Das traditionelle Fest in Leezens Budörp verband Generationen und Nationen

[Segeberger Zeitung vom 2.5.2016]

ANDREAS WICHT

LEEZEN. Das Maifest rund um das alte Feuerwehrhaus in Leezen war am Sonntag wie­der ein Ort der Begegnung. Der Verein Budörp Leezen, der sich vor drei Jahren aus einem losen Bündnis formierte, führte fort, was schon seit Jahrzehn­ten Tradition ist: Im Budörp wird der Maibaum aufgestellt. Der Baum war nicht nur frisch geschliffen und neu la­ckiert, sondern erhielt wie in jedem Jahr zwei Metallschil­der, für Gönner, die ein Fass Bier spendiert hatten: diesmal der gemischte Chor Leezen und der örtliche Dartverein.

Gemischter Chor und Dartverein spendeten Bier

Um den Maibaum herum waren wieder Bierpilz, Fest­zelt, Cocktailwagen, Grillbude und vieles mehr aufgebaut. Viele Kinder waren quiet­schend und johlend in der „Kinderfahrschule" oder in ei­nem riesigen aufblasbaren Einsatzwagen des Landesfeuerwehrverbandes zu finden, der als eine Art Hüpfburg auch riesige Rutschen bereithielt und laut Aufdruck „112 Pro­zent Zukunft" verhieß. Hun­derte Besucher drängten sich auch an der Tombola.

Eröffnet wurde das Maifest traditionell vom Gemischten Chor Leezen unter der be­währten Leitung von Heiko Rahf. Der Evergreen der Comedian Harmonists „Veroni­ka, der Lenz ist da!" begeister­te als Eröffnungstitel, aber auch längst vergessen geglaubte Gassenhauer wie „Heimweh nach Virginia" fan­den dankbare Zuhörer.

Eine besondere Note erhielt der Gesang in diesem Jahr durch die Mitwirkung von Flüchtlingen, die im Amt Lee­zen untergekommen sind. Vie­le Sängerinnen und Sänger gehören dem Förderkreis Lee­zen an, der seit Februar letzten Jahres gemeinsam mit dem Segeberger Flüchtlingshilfe­verein Alleineinboot heimat-vertriebene Familien betreut. Daher bot sich gemeinsamer Gesang mit den Schützlingen an, die zum Fest gekommen waren und sich unter die Fei­ernden gesellten. So sang das ganze Dorf gemeinsam den schönen alten Kanon „Es tö­nen die Lieder".

Leezener sangen mit Flüchtlingen Volkslieder

„Wir möchten Menschen unter Menschen bringen", be­schrieb Mechthild Bening, Schatzmeisterin im Förder­kreis, die Intention ihrer 40 eh­renamtlichen Mitstreiter. Hilfe beim Umgang mit deutschen Behörden und Institutionen sei ebenso wichtig wie Sprachun­terricht und jegliche andere Hilfe in den Lebensbereichen Schule, Alltag, Familienleben und Arbeit. Zu erreichen ist Mechthild Bening unter Telefon 0177/2695050.

Birgit Hildebrandt, zweite Vorsitzende im Verein Budörp Leezen, kündigte das nächste große Fest an: „Wir laden alle Leezener ein, am 23.8.16 ihr Postleitzahlenfest mit uns zu feiern."