Segeberger Zeitung vom 22.10.2013

Bad Bramstedt. Seit seiner Gründung im Jahr 2000 ist der Senioren-Roland-Chor in Bad Bramstedt die gesangli­che Heimat für die Generati­on Ü 60. Unterstützt von Chö­ren aus Schmalfeld, Leezen, Todesfelde und Neumünster-Wittorf, gab das Ensemble ein Herbstkonzert im Mercure Hotel Köhlerhof vor knapp 200 Zuhörern.

Wie die Chöre gehörte auch das Publikum überwiegend der älteren Generation an. Das Programm hätte aber durchaus auch jüngere Men­schen ansprechen können.

Natürlich durften klassi­sche Volkslieder nicht zu kurz kommen - .von „Jetzt kom­men die lustigen Tage" über „Heideröslein" bis hin zu „Carpe Diem". Knapp 50 Sängerinnen und Sänger muss Chorleiter Martin Werner-Jonathal unter einen Hut bringen. Die Altersspanne ist groß und Hertha Godow mit 96 die älteste Sängerin. Auch der Gesangsverein Eintracht von 1891 Schmalfeld unter Chorleiter Tomasz Harkot hatte klassische Lieder wie „Zur Feier" im Repertoire.

Ganz anders der Gemischte Chor Leezen von 1919, dessen Programm sich aus sehr un­terschiedlichen Musikstü­cken zusammensetzte. Chor­leiter Heiko Rahf riss mit vol­lem körperlichen Einsatz sein gut 20-köpfiges Ensemble mit. Die Begeisterung über­trug er so auch auf das Publi­kum. Nach den Renaissance-Stücken „Drei schöne Dinge fein" und „Mit Lieb bin ich umfangen", kamen mit „Only You", einer Coverversion des aus den 1950er Jahren stam­menden The-Platters-Originals, und „Mamaliye", einem Zulu-Traditional, andere Töne und Schwung in den Saal.

Der Frauen- und Männer­chor aus Todesfelde wandte sich unter Leitung von Bianka Kilwinski Songs der 1960er und 1970er Jahre zu - wie „Ein Schiff wird kommen" von Lale Andersen oder „Die Legen­de von Babylon" (nach „Rivers of Babylon" von Boney M.). Aus Klassik und Platt­deutsch setzte sich der Vor­trag des Chors Einigkeit Wittorf zusammen. Mit Liedern wie „Abendfriede", „Un jümmer, wenn dat Abend wart" oder dem Morgengebet von Felix Mendelssohn-Bartholdy war das Repertoire der Wittorfer Gäste kontrastreich. Im Finale traten noch einmal alle fünf Chöre gemeinsam auf.

„Singen macht Freude und fördert die Gesundheit", warb Werner Steffen, Vorsit­zender des Senioren-Roland-Chores, für dieses Hobby. Die Fröhlichkeit der Mitwirken­den kam jedenfalls beim Pu­blikum bestens an, ungeach­tet der unterschiedlichen ge­sanglichen Leistungen.  - Von Uwe Straehler-Pohl